Ursprünglich sind Hacker kreative, verspielte Menschen, die neue Wege im Umgang mit Technik erkunden. Nach Wau Holland ist es also „jemand, der versucht einen Weg zu finden, wie man mit einer Kaffeemaschine Toast zubereiten kann“. Dieses technische Experimentieren kann aber auch dazu genutzt werden, Sicherheitsbarrieren zu umgehen. Daher wird der Begriff seit den 80er Jahren vorwiegend negativ benutzt.
Man sollte aber unterscheiden zwischen sogenannten „weissen Hüten“, „schwarzen Hüten“ und den „Scriptkiddies“. Die „Hüte“ sind dabei den klassischen Westernfilmen entlehnt, wo die Guten meist weisse Hüte und die Bösen schwarze trugen. Die schwarzen Hüte sind die eigentlichen Verbrecher, die Firmen und Privatpersonen mit viel krimineller Energie angreifen und Schadprogramme schreiben. Sie suchen nach Sicherheitslücken in Systemen, um diese für sich auszunutzen und anderen zu schaden. Die weissen Hüte, auch „ethische Hacker“ genannt, suchen auch nach Sicherheitslücken, aber mit dem Ziel, diese zu schliessen. Deutschlands grösster Hacker-Verein ist der Chaos Computer Club (CCC), der bereits 1981 von Wau Holland ins Leben gerufen wurde. Anfangs belächelt, später kriminalisiert ist der CCC inzwischen einer der wichtigsten Instanzen in Sachen Computersicherheit und wird von Firmen und staatlichen Institutionen als Berater eingeschaltet. Viele Weisshüte arbeiten auch als „Penetration Tester“ und werden engagiert, um Systeme sicherer zu machen.
Eine extra Gruppe sind dann noch die „Scriptkiddies“. Diesen fehlen die grundlegenden Kenntnisse echter Hacker, aber viele Hacker haben so angefangen. Scriptkiddies probieren einfach mit gefundener Software herum, tippen ahnungslos irgendwelche Programme ab und schauen, was dann passiert. Das Ergebnis ist dann oft digitaler Vandalismus und der Schaden nicht selten grösser als beim Schwarzhut und unumkehrbar.
Maik Sandmüller, Fachinformatiker und Sachverständiger für Datenschutz
Dieser Beitrag gehört zur Kolumne „Computerprobleme“, die regelmässig im Unstrut-Echo erscheint.