Der Konzern Meta, zu dem Facebook und Instagram gehören, führt schon lange die Strafzahlungen in Sachen Datenschutz an. Erst im Mai 2023 wurde ein Urteil über 1,2 Milliarden Euro Strafe gefällt. Trotzdem hat Marc Zuckerberg immer wieder etwas Neues auf Lager. Eine ganz neue Funktion wurde den Nutzern schon untergeschoben: die Analyse von Fotos. In Fotos und Videos werden auch sogenannte Metadaten gespeichert. Das sind z.B. die Koordinaten, wo das Foto gemacht wurde, aus welchem Abstand, wann und einiges mehr. Diese Daten liest Facebook inzwischen ungefragt und automatisch aus. Wer das nicht möchte, muss die Funktion deaktivieren:
Öffnen Sie das Menü (drei Striche) und gehen Sie zu „Einstellungen und Privatsphäre“ Dort scrollen Sie nach unten und wählen „Vorschläge zum Teilen von Inhalten aus deinen Aufnahmen“. Im nächsten Fenster schalten Sie einfach „Personalisierte Vorschläge zum Teilen aus deinen Aufnahmen“ und „Vorschläge aus deinen Aufnahmen, während du dich auf FB bewegst“ aus.
Die zweite Überraschung wurde für den 26.Juni 2024 angekündigt: „KI bei Meta“. Das bedeutet Folgendes: (Fast) Alles, was Sie bei Facebook und Instagram tun, wird verwendet, um eine sogenannte KI zu trainieren. Diese durchforstet dann Ihre Beiträge, Bilder, Bildunterschriften, um in Zukunft ähnliche Bilder, Texte oder Beiträge anzufertigen. Sie dienen somit als Vorbild für einen künstlichen Algorithmus. Widersprechen können Sie bei Facebook unter: Einstellungen und Privatsphäre – Einstellungen – Datenschutz – Widerspruchsrichtlinie. Bei Instagram finden Sie das Widerspruchsrecht auch im Menü unter Info – Datenschutzrichtlinie. Beeilen Sie sich, denn die Frist endet am 25.06.2024. Noch besser ist es, den Datenkraken ganz den Rücken zu kehren und mit echten Menschen den Sommer zu verbringen.
Maik Sandmüller, Fachinformatiker und Sachverständiger für Datenschutz
Dieser Beitrag gehört zur Kolumne „Computerprobleme“, die regelmässig im Unstrut-Echo erscheint.
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