Sicherlich haben Sie schon einmal eine gefälschte Nachricht voller Rechtschreibfehler bekommen. Ob per SMS, WhatsApp oder E-Mail, steht dann so was da, wie „ich bitten Sie viel Geld bekommen“ oder „heute sein dein Glückstag“. Am bekanntesten ist wahrscheinlich das (plumpe) „Mich haben eine neue Nummer“. Sie denken dann sicherlich: „Wer fällt denn auf so was herein?“ – Und genau darum geht es.
In Zeiten von sogenannter „künstlicher Intelligenz“, Übersetzungsprogrammen und Rechtschreibprüfung in Textprogrammen könnten diese Kriminellen doch viel intelligenter arbeiten. Sie könnten Texte ohne solche offensichtliche Fehler verwenden, aber das wollen sie gar nicht. Die Fehler sind Absicht und als Filter gedacht. Die Betrüger wollen keine Leute, die Rechtschreibfehler und Betrug erkennen. Die machen dann möglicherweise Ärger, wollen ihr Geld zurück oder rufen die Polizei. Die richten sich an naive Menschen oder solche, die im Stress gerade nicht aufpassen. Das sind die besten Opfer.
Außerdem führt es dazu, dass sich viele Menschen überschätzen. Wenn die Betrüger so dumm sind, dann kann mir ja Nichts passieren, denken viele. Für die sind dann die sehr gut gemachten Texte. Die gibt es natürlich auch und nach 100 Mails mit Rechtschreibfehlern wird dann bei der einen ohne Fehler angebissen, denn auf die dummen Betrüger fällt man nicht herein, aber auf die cleveren.
Maik Sandmüller, Fachinformatiker und Sachverständiger für Datenschutz
Dieser Beitrag gehört zur Kolumne „Computerprobleme“, die regelmässig im Unstrut-Echo erscheint.
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